N

N ist der Projektname des in Dortmund lebenden Experimentalgitarristen Hellmut Neidhart. Im Dezember 2014
erscheinen mit N(35) ‚Saarn‘ und N(36) ‚Heven‘ zwei neue Soloalben, die beide in Aspekte des Drone vordringen, wie sie
N bislang nicht in der Intensität bearbeitet hat. Starke Verzerrungen stehen bei ‚Saarn‘ und ‚Heven‘ im Fokus, werden aber
innerhalb des Konzepts auf deutlich unterschiedliche Art und Weise eingesetzt.
Kennzeichnend für die drei Tracks des Album ‚Saarn sind Schwingungen, die sich von großer Heftigkeit bis ins Minimale
ziehen und eine Stimmung transportieren, die selbst in den leisen Parts von Aggression gezeichnet ist oder zumindest eine
sich näherende Gefahr erahnen lässt. Das erste Stück ‚Toevermanns Gruben‘ erzählt die Geschichte eines imaginären
Ortes, der unter einer riesigen Menge körnigen Staubs verborgen liegt, währende ‚Seltene Erden‘ durch seine statischen
Bewegungen irritiert. Das letzte Stück ‚Schwarze Heide‘ führt dagegen weiter entlang des düsteren Pfades, dessen Anfang
N mit dem Stück ‚Wehle‘ (auf dem Album N(22) ‚Goor‘) bereits vor längerer Zeit aufnahm.
Auch wenn N sich für ‚Heven‘ ähnlicher Tools bediente, ist das Resultat doch ein wesentlich anderes: Viel ätherischer und
jenseitig in seiner Atmosphäre, beweist das Album, dass selbst am äußersten Rand des Minimalismus ein intensives Gefühl
von Schönheit liegen kann – erst Recht, wenn ‚Heven I‘ aus der stotternden Statik in eine gebrochene Melodie wechselt,
bevor es sich gewissermaßen in seiner eigenen Erinnerung auflöst. In ‚Heven II‘ baut sich dann grober weißer Noise zu
Kathedralen aus Feedbacks auf, die sich ins Unendliche reflektieren.

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